Weltweit keinerlei Anzeichen zur Abschwächung der Corona-Pandemie, und doch haben die ersten Reedereien ihren „Neu-Start“ angekündigt – motiviert aus ihrer wirtschaftlichen Situation heraus, und für den Verkauf garniert mit vielen Absichtserklärungen, wie der Virus vom Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff fern gehalten werden soll.

Ein Blick auf die 10-Punkte-Programme, mit denen Sicherheit suggeriert wird, zeigt für jeden offensichtlich, wie hilflos und vordergründig diese Versuche sind, das Problem in Griff zu bekommen. Trotz Temperaturmessung lässt sich wohl kaum vermeiden, dass nicht irgendein Passagier die Infektion mit an Bord bringt.

Weder durch formale Abstandsregeln, neue Sitzordnungen, Service am Buffet oder Reduzierung von Personen in Bars, Restaurants oder im Wellnessbereich lässt sich vermeiden, dass sich Treffpunkte bilden, an denen sich mehrere Menschen aufhalten werden. Räumliche Nähe ist auf einem Kreuzfahrtschiff unvermeidlich selbst für diejenigen, die sich primär nur in ihrer Kabine aufhalten wollen.

Ein solcher „Neu-Start“ inmitten einer Pandemie, in der zwar die Infektionszahlen im nationalen Bereich abklingen, die Neuinfektionen aber immer signalisieren, dass es dort Probleme gibt, wo sich mehrere Menschen auf begrenztem Raum aufhalten, ist ein Start ins Risiko – ein Risiko für den Passagier ebenso wie für den Anbieter. Der Passagier kann eine Corona-Infektion mitbringen; der Anbieter kann mit einer Corona-Infektion an Bord konfrontiert sein. Für beide, Passagier wie Anbieter, kann dies das „Aus“ bedeuten.

Bernhard Jans
21. Juli 2020

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